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Die Suche nach dem Springenden Punkt

Im Rahmen eines praxisorientierten Grafikprojekts der LBS Gutenberg entstand das neue Logo unseres Schulsprengels. Ziel war es, ein Zeichen zu schaffen, das unsere Werte, die Gemeinschaft und unsere Einzigartigkeit widerspiegeln:

 

„Ein Logo ist mehr als ein Bild – es ist der erste Eindruck und erzählt, wofür eine Schule steht. Es verbindet Menschen, vermittelt Werte und schafft Identität. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was dahintersteckt.

 

Der Entstehungsprozess war für mich spannend, aber auch herausfordernd – nicht wegen Ideenmangels, sondern wegen zu vieler Ideen. Ich hatte über 199 Zeichenflächen und rund 50 Varianten, aber nichts fühlte sich richtig an – der springende Punkt fehlte – oder wie ich es nenne das BÄMMM!

 

Und dann habe ich begonnen, mir Gedanken darüber zu machen, was der „springende Punkt“ eigentlich ist.

 

Es ist eigentlich eine lustige Vorstellung: ein Punkt, der hüpft und springt – aber was soll daran so besonders sein? Wir bezeichnen in der Umgangssprache mit dem „springenden Punkt“ etwas, das wirklich wichtig ist. Damit weiß gleich jeder, was gemeint ist: das Wesentliche des Gesagten – auf den Punkt gebracht – eben der springende Punkt.

 

Die Herkunft dieser Redensart hat mit etwas Lebendigem zu tun. Mit einem Hühnerei nämlich – oder genauer gesagt: mit dem Küken, das im Ei heranwächst. Aristoteles, ein griechischer Philosoph, hat so ein Ei betrachtet und darin einen „springenden Punkt“ erkannt. Wenn sich aus dem Eidotter langsam das kleine Vögelchen entwickelt, kann man sein noch viel kleineres Herz schlagen sehen.

 

Das kleine Herz sieht aus wie ein springender Punkt. Auch der Arzt sieht auf dem Ultraschallbild bei Babys das Herz als sich bewegenden Punkt. Und damit wird auch klar, weshalb die Redensart ihre Berechtigung hat – denn was gibt es Wichtigeres als ein schlagendes Herz?

 

Der springende Punkt kann aber auch für die Kinder stehen, die auf dem Schulhof toben und herumspringen. Er steht für den Sprung in die Zukunft – denn die acht Jahre Grund- und Mittelschule vergehen wie im Flug. Er zeigt die Höhen und Tiefen, die jeder während des Wachsens erlebt. Manche Tage und Aufgaben sind einfach wie ein Sprung über eine Pfütze, andere ähneln eher dem Besteigen eines Berges.

 

Und das Wichtigste: Der springende Punkt ist, dass es nicht nur die Herzen der Lehrer oder Direktoren sind, die schlagen. Man kann es auch so sehen, dass der Schulsprengel ein eigenes Herz hat – das durch die Kinder zu schlagen beginnt.

 

Mein Bildzeichen besteht aus vier Bögen, die wie ein Dach Schutz und Halt geben und die Gemeinschaft der Schule symbolisieren.

 

Zudem sind die vier Bögen auch vier Türen. Jede Schule hat hinter ihrer Tür ihre eigene kleine Welt. Der Schulsprengel ist wie ein großes Zuhause mit vier Räumen.

 

Die Linie zeigt, dass es keinen festen, vorgegebenen Weg gibt. Kinder sind sehr vielfältig: Manche springen voller Energie los, andere gehen vorsichtig Schritt für Schritt. Manche erkunden jede Tür neugierig, während andere Zeit brauchen, um sich neuen Herausforderungen zu nähern. Jeder Weg ist anders – und genau das ist gut so.

 

Zudem zeigt die Linie, dass es hier sicher nicht langweilig wird – denn wie wir wissen: In der Schule ist immer etwas los.

 

Und dann ist da noch der rote Faden, der alles verbindet. Der Sicherheit gibt und später an die Kleinigkeiten erinnert, die den Schulalltag versüßt haben.

 

Ihr Schulsprengel ist mehr als ein Ort – er ist ein Raum voller Möglichkeiten. Ein Ort, an dem jedes Kind mit seiner Einzigartigkeit gesehen wird. Wo es sich entfalten kann, ohne in eine Schublade gesteckt zu werden. Wo es springen, staunen, träumen darf – und wo es vor allem eines darf: Kind sein.”

 

Lisa Treibenreif

4A Multimedia – Schuljahr 2024/25